SINGSTIMME

Zu Beginn der Stimmarbeit steht die Neugier auf den Stimmklang.

Der Stimmklang der menschlichen Stimme spricht uns auf diversen Ebenen an. 
Eine wohlklingende und leistungsfähige Stimme ist nicht allein dem Talent der Sängerin, des Sängers zuzuschreiben – vielmehr ist Singen ein hochkoordinierter, psycho-physiologischer Vorgang, der prinzipiell von jedem Menschen erlernt werden kann.

Lernen heißt, Entscheidungen für Neues zu treffen.

Aus einer fiktiven Vorstellung über unser Stimminstrument entwickeln wir eine spürbar wahrnehmbare Stimmgebung in Bezug auf unser anatomisches Gesamtsystem, welches in direkter Formation mit unserer Persönlichkeit einhergeht. Nach und nach erlangen wir einen individuellen Informationspool über die Möglichkeiten der eigenen Klangproduktion. 

Umwandlung in eine wertfreie Klangvorstellung, getragen von Zuversicht auf die eigene Stimme.

Lang anhaltende Stimmstörungen, negative Erwartungsmuster oder gar wiederkehrende Frustrationserlebnisse mit der Stimme prägen die Klangvorstellung. Die Selbstorganisationsprozesse können dadurch blockiert sein, sodass Schon- oder Kompensationshaltungen als gegenwärtige beste Lösung vorliegen. 
Durch in sich ruhende zugleich vitalisierende Bewegungsabläufe verbunden mit einer bewusst wahrgenommenen Atmung wird eine freie und gekräftigte Stimmgebung erfahrbar. Mit dieser Herangehensweise können tiefsitzende Blockaden gelöst und neue Potenzialitäten für die Stimmklangerzeugung geschaffen werden. Das wachsende Vertrauen in die Stimmfunktion dient als Fundament für einen langfristig gesunden, effizienten, klangerfüllten und freudvollen Stimmausdruck.